Victoria (Kanada): Sehenswürdigkeiten & Tipps

Was viele gar nicht wissen: Nicht der große Bruder Vancouver auf dem Festland, sondern die kleine Schwester Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia. Und deshalb befindet sich auch hier das imposante neo-barocke Gebäude, in dem sich das Parlament regelmäßig versammelt. Besonders abends, wenn der in den 1890er Jahren erbaute Koloss im künstlichen Licht erstrahlt, ein beeindruckender Anblick. Oben auf der Kuppel des Hauses thront die Statue von Captain George Vancouver (der im 18. Jahrhundert als erster Vancouver Island umsegelte) während vor dem Eingang eine Statue von Königin Victoria huldvoll das Volk grüßt. Du kannst das Gebäude auch auf eigene Faust von Innen besichtigen und über die glänzenden Marmorböden schliddern. Interessanter ist es aber noch, wenn Du dich einer der kostenlosen kurzen halbstündigen Führungen anschließt, die täglich zwischen 8.30h und 16.30h angeboten werden. 

Wenn Du schon andere kanadische Städte besucht hast (oder meine Reiseberichte über ᐅᐅᐅ Lake Louise oder ᐅᐅᐅ Québec gelesen hast), wirst Du nicht überrascht sein, dass eines der ältesten und imposantesten Gebäude der Stadt heute ein Hotel der Fairmont Gruppe ist. Das 1908 erbaute Empress Hotel überragt mit seinen Türmen und seinen efeuberankten Mauern den Innenhafen von Victoria und ist heute eine der berühmtesten Herbergen Kanadas. Wenn Du in die riesige Lobby des Empress Hotels trittst, ist dies eine kleine Zeitreise, zurück in die glorreiche Epoche des Britischen Empires (und Du fängst automatisch an zu summen "Britannia rules the world...). 

Der Höhepunkt jedes Victoria Besuchs ist es, in der Lobby des Empress Hotels einen High Tea zu zelebrieren - wie es seit 1908 bereits viele Vertreter des britischen Königshauses vor Dir getan haben. Der Spaß ist nicht günstig (ich habe mir ihn aber einmal gegönnt). Dafür erhältst Du für Deine 75 Dollar aber Deinen Tee in einer Tasse mit Goldrand serviert -  von einer würdevollen, älteren Dame mit gestärkter weißer Schürze. Der Honig zum Süßen wird übrigens auf dem Dach von den hauseigenen Bienen produziert. Und zum Tee werden natürlich traditionell Gurken Sandwiches und Scones mit Clotted Cream auf einer dreistöckigen Etagère gereicht. Enjoy!

Wenn Du Dir etwas ganz Besonderes gönnen möchtest und das nötige Kleingeld mitbringst, kannst Du natürlich auch im ᐅᐅᐅ Fairmont Empress übernachten. 

Für mich gehört der Hafen von Victoria zu den schönsten der Welt (ich würde ihn auf einer Höhe mit Sydney und Hongkong sehen- und in den Sommermonaten ist hier fast genauso viel los...). Der Hafen wird eingerahmt von den schönsten, historischen Gebäuden der Stadt, neben dem oben schon erwähnten Parliament House und dem Empress Hotel auch vom Royal BC Museum. Nimm Dir also genug Zeit, am Hafen entlang zu flanieren und bewundere die Yachten, Boote und die farbenfrohen Häuser. Überall um den Hafen herum findest Du nette Cafés und Restaurants, wo Du (in den Sommermonaten) von der Terrasse aus bei einem Wein (oder einem weiteren High Tea...) das Treiben im Hafen beobachten kannst - wenn die Wasserflugzeuge zur Landung ansetzen und die Whale Watching Boote zur nächsten Expedition aufbrechen. 

Was den Einwohnern von Vancouver ihr Stanley Park, ist denen von Victoria ihr Beacon Hill Park. Er ist zwar nur halb so groß, bietet aber mit seinen Wanderwegen, Sporteinrichtungen, Bowling Feldern, Picknickwiesen - und einigen sehr schönen Totempfählen -  genauso viel Unterhaltung und Erholung. Und hat mit dem Panorama der Juan de Fuca Meerenge und der weißen Gipfel der Olympic Mountains im US Bundesstaat Washington die, wie ich finde, noch schönere Aussicht.  

Am südwestlichen Ende das Parks markiert übrigens ein fast unscheinbarer Meilenstein das Ende (oder auch den Anfang...) des legendären Trans Canada Highway. Der in Neufundland an der Atlantikküste beginnt und genau hier nach 7.821 Kilometern endet. 

Wenn Du Deine Victoria bzw. Kanada Rundreise nicht alleine, sondern lieber mit Unterstützung eines Reiseunternehmens zusammenstellen möchtest, empfehle ich Dir die Reiseexperten von Evaneos. Sie arbeiten eng zusammen mit Spezialisten vor Ort in Kanada, die sich in ihrem Land besonders gut auskennen und zusammen mit Dir Deine persönliche und individuelle Reiseroute erarbeiten:

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Nördlich des Innenhafens geht dieser in die Altstadt von Victoria über, die mit ihren engen Gassen und den farbenfrohen viktorianischen Häusern auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Rund um den Market Square und um die Lower Johnston Street (die von den Einheimischen nur liebevoll Lo-Jo genannt wird), findest viele Boutiquen und Vintage Shops, kleine Cafés und hochwertige Restaurants. 

So wie San Francisco, etwas weiter südlich an der Pazifikküste, hat auch Victoria seine "Fisherman's Wharf". Hier geht es aber deutlich weniger touristisch zu als in Kalifornien. Fisherman's Wharf in Victoria ist ein kleines, alternatives Stadtviertel, bestehend aus farbenfroh bemalten schwimmenden Häusern und Hausbooten. Ein Paradies für jeden Hobbyfotografen. Zwischen den auf dem Wasser treibenden Eigenheimen findest Du auch einige originelle alternative Boutiquen und sehr gute Restaurants - die sich hier natürlich auf Seafood spezialisiert haben. 

Eines hat Fisherman's Wharf in Victoria jedoch mit dem in San Francisco gemeinsam. Du wirst hier den einen oder anderen Seehund entdecken, der auf dem Wasser treibt oder träge auf einem Steg in der Sonne döst. Wie in San Francisco sind sie auch hier nicht zu übersehen oder besser, nicht zu "überriechen". 

Das Royal BC Museum (wobei das BC für British Columbia steht), wurde schon 1886 gegründet und zählt zu den besten Museen Kanadas. Geadelt mit dem Zusatz "Royal" wurde es übrigens erst zum hundertsten Geburtstag, als Queen Elisabeth samt Gatten Philip dem Museum einen Besuch abstatteten. Ich bin ja ehrlich gesagt kein großer Museumsgänger. Was mir in Kanada, und so auch hier, aber immer gefällt, ist der gute und einfühlsame Einblick, der Dir in die Geschichte und die Kultur der First Nations, also der indianischen Ureinwohner des Landes gegeben wird. Besonders beeindruckt hat mich als alter Sprachenfan hier die Audio-Installation, die Dich in 34 Sprachen und Dialekten der First Nations begrüßt. 

Neben der Abteilung über die First Nations gibt es aber ebenfalls eine interessante Sektion über die Besiedlung der europäischen Einwanderer, unter anderem kannst Du hier zwei der ältesten erhaltenen Häuser, ein Schulhaus und einen Pelzhandelsposten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestaunen. 

Zugegeben, für uns Europäer (die wir zum Teil ja noch in Burgen aufgewachsen sind ;-) ist eine 1908 erbaute Burg noch nicht per se eine Touristenattraktion. Für die Kanadier, die Burgen aber sonst nur aus Disneyland kennen, ist das Hartley Castle aber die größte und eine der beliebtesten "National Historic Sites". 

Das Anwesen wurde vom kanadischen Industriellen (für zwei Jahre war er auch Premierminister von Britisch Columbia)  James Dunsmuir im Stil eines Schlosses in den schottischen Highlands erbaut. Es gibt Führungen durch das Innere des Gebäudes, in dem heute die Verwaltung der Universität untergebracht ist. 

Besucher kommen aber auch wegen der wirklich schönen Gartenanlagen, die das Anwesen umgeben, hierher. Es gibt verschiedenen Themenbereich, unter anderem auch einen sehr authentisch angelegten Japanischen Garten. 

Genau umgekehrt wie bei den Burgen ist es bei den Chinatowns. Während in Nordamerika (besonders an der Westküste) jedes Dorf sein eigenes Chinatown hat, ist es für uns Europäer schon sehr exotisch, durch das prunkvoll mit Drachen, roten Laternen und chinesischen Schriftzeichen dekorierte Viertel zu laufen. Das Chinatown von Victoria ist allerdings schon besonders. Es ist zwar ziemlich klein und erstreckt sich im Prinzip nur über zwei Blocks zwischen Gouvernment Street und Eisgard Street. Es ist aber das älteste Chinatown von Kanada und (nach San Francisco) das zweitälteste des amerikanischen Kontinents. 

Die beliebteste Touristenattraktion im Chinatown von Victoria ist die Fan Tan Alley, die als die engste Straße (bzw. Gasse) von Kanada gilt. Sehr gutes und authentisches Dim Sum bekommst Du nach Deinem Rundgang im Don Mee's. Vom Obergeschoss des Restaurants hast Du auch einen schönen Blick über die Stadt. 

Wenn Du ein Freund davon bist, über Bauernmärkte zu bummeln und Dich von den frischen Produkten dort inspirieren zu lassen, solltest Du einen Abstecher zum Public Market von Victoria machen, der im für sich schon sehenswerten historischen Hudson Building untergebracht ist und täglich von 11 bis 18 Uhr (Sonn- und Feiertags bis 17 Uhr) geöffnet ist.

Hier findest Du alles was das Herz begehrt, von frischem, duftenden Brot, über selbstgemachten Käse bis den Beeren und Pilzen der jeweiligen Saison. Besonders beliebt bei den Einheimischen ist aber das "Chocolate Project", wo Schokoladen Spezialitäten aus der ganzen Welt zu bestaunen (und probieren) sind.   

Wenn Du genug Zeit hast und irgendwann alles in Victoria gesehen hast, hier noch ein paar Ausflugstipps für die Umgebung von Victoria. Der botanische Garten Butchart Gardens, eine halbe Fahrstunde vor den Toren der Stadt gelegen, gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Vancouver Island und fehlt in keinem Reiseführer über die Insel. 

Die weitläufige Anlage ist fast schon so etwas wie ein Vergnügungspark, mit vielen Veranstaltungen und Angeboten an Aktivitäten für Groß und Klein. Die eindrucksvollen Gartenanlagen sind nach Themenbereichen gegliedert und das Angebot wechseln je nach Jahreszeit, so dass es auch für Einheimische immer wieder etwas neues zu entdecken gibt.  

Wale zu beobachten gehört auf Vancouver Island zu den Höhepunkten jedes Besuchs und kann an verschiedenen Stellen auf der Insel  realisiert werden. Falls Du aber nicht zum Beispiel nach Tofino, Ucluelet oder Telegraph Cove weiterreist, solltest Du die Gelegenheit nutzen, auf einer Whale Watching Tour von Victoria aus, nach den großen Meeressäugern Ausschau zu halten. 

Buckelwale kannst Du hier das ganz Jahr über vor die Kamera bekommen (wobei die Sommermonate die besten sind). Die Chance auf eine besonders eindrucksvolle Begegnung mit einem Orca oder "Killerwal", erhältst Du am besten im Frühjahr, in den Monaten März und April. 

Falls Du nicht ohnehin von Victoria aus eine Tour zu den Naturschönheiten von Vancouver Island unternimmst, solltest Du die Gelegenheit nutzen, zumindest kurz hineinzuschnuppern, denn die eindrucksvolle Wildnis beginnt hier gleich vor der Haustür der Hauptstadt. Für einen Tagesausflug in die Natur empfehle ich Dir das 40 km westlich von Victoria liegende Sooke. Der kleine Fischerort liegt malerisch und geschützt an einem natürlichen Hafen - in dem es (im Gegensatz zu Victoria) mehr Fischerboote als Touristen gibt.  

Von hier gibt es auch einige schöne Wanderwege zu entdecken. Zum Beispiel der einfach zu laufende Coastal Trail, der Dich entlang Küste und der Strände führt. Oder der etwas anspruchsvollere Mount Work Hiking Trail, der Dich nach einem anstrengenden Anstieg mit einem spektakulären Ausblick über die Meeresbucht und die Bergkette der Olympic Mountains im US Bundesstaat Washington belohnt. 

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