Jasper National Park [Kanada]: Sehenswürdigkeiten &  Reise Tipps

  Jasper Village  

Jasper Village ist der zentrale Ort im Jasper National Park und der perfekte Ausgangspunkt für Tagestouren zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Die kleine Gemeinde, idyllisch eingebettet in der Bergwelt der Rocky Mountains, hat nur 500 Einwohner, in den Sommermonaten steigt diese Zahl aber auf ein Vielfaches an. Trotzdem schafft es Jasper auch dann noch ziemlich gut, die Atmosphäre der Pionierzeit aus den Goldgräbertagen zu erhalten. Mir hat besonders die Architektur der Gebäude, mit vielen originellen Verbindungen aus Stein und Holz, gut gefallen.

  Lake Maligne  

Schon die Fahrt zum Lake Maligne ist ein Erlebnis, die Route von Jasper Village geht durch grüne Täler und vorbei an einigen kleineren Seen, die azurblau und türkisgrün in der Sonne glitzern. Hier habe ich auf meiner Tour auch bereits meinen ersten Schwarzbären gesehen.

Der Maligne Lake liegt auf fast 1.700m Höhe und ist eingerahmt von majestätischen Berggipfeln und drei Gletschern. Mit 22 km ist er übrigens der längste See der Rockies. Mein Tipp: Leihe Dir am Ufer ein Kanu oder ein Kajak, von der Mitte des Sees ist der Ausblick auf die Berge der Umgebung noch imposanter.

Wenn Deine sportlichen Ambitionen nicht so groß sind, gibt es aber auch eine 90-minütige Bootstour über den See. Diese Tour solltest Du in der Hochsaison am besten bereits am Vortag in Jasper buchen, da sie sehr beliebt ist. Alternativ kannst Du die ᐅᐅᐅ Bootstour auch bequem online im Internet buchen.

  Maligne Canyon  

Auf dem Weg vom Lake Maligne zurück nach Jasper, solltest Du noch einen Abstecher zum Maligne Canyon machen - eine beeindruckende Kalksteinbruch Schlucht, die den Maligne Lake mit dem Medicine Lake verbindet. Fünf Kilometer bevor Du wieder auf dem Highway bist, biegst Du dann von der Maligne Road rechts ab und folgst den Schildern. 

Es gibt einen gut ausgebauten Wanderweg, der am Canyon entlang führt. Je nachdem wieviel Zeit und Kondition Du mitbringst, kannst Du den Canyon an verschiedenen Stellen überqueren und auf der anderen Seite zurücklaufen. Die kurze Wanderung bis zur zweiten Brücke und zurück dauert nur ca. 30 Minuten, die Rundwanderung bis zur fünften Brücke ca. eine Stunde.

Die lange Wanderung bis zur sechsten Brücke dauert hin und zurück ca. 3 Stunden. Von dort kannst Du - sofern schwindelfrei - einen Blick tief hinein in die hier breiter werdende Schlucht wagen.

Angel Gletscher

Der für mich spektakulärste Tagesausflug von Jasper war die Wanderung zum Mount Edith Cavell, einem 3.300m hohen Berg, von welchem sich der Angel Gletscher hinunter in den Gletschersee schiebt. Der Mount "Edith Cavell" wurde übrigens nach einer englischen Krankenschwester benannt, die im ersten Weltkrieg kanadische Kriegsgefangene aus dem besetzten Brüssel befreite.

Vom Parkplatz aus gibt es einen gut ausgeschilderten Wanderweg durch die bizarre, glaziale Wunderwelt der Cavell Meadows, mit einem Teppich aus blühenden Blumen, in der ansonsten kargen Gebirgslandschaft. Nach kurzer Zeit erreichst Du den Gletschersee am Fuß des Bergs. Schon von weitem kannst Du den Angel Gletscher sehen - und hören, wenn sich das Gletschereis mit donnerndem Getöse löst und hinab in den See stürzt. Die Wanderung ist (hin- und zurück) nur knapp zwei Kilometer lang und einfach zu laufen.

Jasper Reiseführer & Karte  

Diese Reiseführer & Karten mit vielen weiteren Tipps und Vorschlägen zu Ausflügen und Sehenswürdigkeiten haben mir besonders gut gefallen: Meine Jasper Nationalpark Reiseführer Empfehlungen  für Deine Inspiration und Planung.

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  Athabasca Falls  

Die Athabasca Falls sind mit 23 Metern für kanadische Verhältnisse gar nicht mal so hoch. Es ist aber dennoch ein sehr imposantes Naturschauspiel, das sich hier - gespeist durch die Gletscher des Columbia Icefield - über eine harte Quarzstein Wand hinunter in das weiche Kalkstein Becken stürzt.  

Vom Parkplatz aus gibt es verschiedene kurze Wanderwege, um den Wasserfall aus verschiedenen Blickwinkeln zu bewundern. Da die Athabasca Falls sehr nah am Highway liegen, ist es hier oft voll mit Busladungen von Touristengruppen. Am frühen Morgen und am Abend kannst Du das donnernde, blau-grüne, über die Felswand stürzende, Wasser am besten in aller Ruhe fotografieren und genießen.

  Columbia Icefield  

Das Columbia Icefield besteht aus acht Gletschern und erstreckt sich über 325 qkm. Es ist damit das größte, zusammenhängende Gletschergebiet südlich des Polarkreises. Der Saskatchewan Glacier ist der längste der acht Gletscher, weitere Gletscher, die von der Straße aus gesehen werden können, sind der Athabasca Glacier, The Dome und der Stutfield Glacier.

Direkt am Highway liegt das Visitor Center, das einen kurzen Besuch lohnt und interessante Infos über die Geologie der eiszeitliche Landschaft vermittelt. 

Die Tour, die Busladungen mit Touristen in großen Allradfahrzeugen hinauf auf den Gletscher bringt (Details siehe Infokasten), kam mir wenig nachhaltig und ziemlich touristisch vor. Stattdessen lief ich zu Fuß, auf dem gut ausgeschilderten Wanderweg, über das dunkle Moränengeröll bis hinauf zum Beginn des Athabasca Glacier. Weiter sind dann unbegleitete Wanderungen aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich.

Entlang des Weges gibt es immer wieder Schilder mit dem Hinweis, bis wohin der Gletscher in welchem Jahr noch weiter hinunter ins Tal reichte. Denn aufgrund der globalen Erderwärmung zieht er sich in jedem Jahr um circa 10 Meter weiter zurück. 

 Anreise, Lage, Route 

Der Jasper National Park liegt in der kanadischen Provinz Alberta, eingebettet in die Bergwelt der Rocky Mountains. Die nächsten internationalen Flughäfen sind in Albertas Hauptstadt Edmonton und in Calgary, südöstlich des Parks. Von Edmonton brauchst Du für die 365 km über den Highway 16 knapp 4 Stunden, von Calgary ist die Anreise mit gut 400 km bzw. knapp 5 Stunden Autofahrt etwas länger.   

Der beste Ausgangspunkt zur Besichtigung der landschaftlichen Höhepunkte des Jasper Nationalpark, ist der gleichnamige kleine Ort Jasper, ziemlich in der Mitte des Nationalparks gelegen. 

Die meisten Touristen besuchen aber den Jasper National Park nicht isoliert, sondern verbinden ihn mit anderen Parks der Region, allen voran dem südlich angrenzenden Banff Nationalpark. Dann macht es Sinn, den Jasper Nationalpark in eine Rundreise einzubinden, die zum Beispiel in Edmonton beginnt und in Calgary endet. Oder - noch beliebter - in eine Mietwagenreise von Calgary bis hinüber an die Pazifikküste nach Vancouver. 

  Preise & Zeiten  

Der Jasper National Park ist während des ganzen Jahres 24 Stunden am Tag zugänglich. Anders als beim südlich gelegenen Banff Nationalpark kostet es hier jedoch auch Eintritt, wenn Du theoretisch nur auf der Hauptroute, dem Icefield Parkway bleibst, und einmal durch den Park fährst.

Die Kosten betragen pro Tag und Person 10,50 Dollar (CAD). Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt, Senioren über 64 Jahren erhalten eine Ermäßigung. Familien, und in einem Fahrzeug zusammenreisende Gruppen, zahlen 21 CAD für das gesamte Fahrzeug.  

Wenn Du planst, verschiedene Parks in Canada zu besuchen und dafür mehr als sechs Tage einplanst, ist der sogenannte "Parks Canada Discovery Pass" eine preislich interessante Alternative. Der Ausweis erlaubt Dir für ein ganzes Jahr (jeweils bis zum Ende des Monats des folgenden Jahres, in welchem Du den Pass gekauft hast) den Besuch von über 100 Parks und Schutzgebieten des Landes. Der Preis beträgt exakt 72,25 CAD. Familie und Gruppen bis 7 Personen im selben Fahrzeug zahlen einen reduzierten Preis in Höhe von 145,25 CAD. 

  Hotels & Lodges   

  Wo übernachten?  

Für Deine Ausflüge und Wanderungen im Jasper National Park empfehle ich Dir den kleinen Ort Jasper als Basis, bevor Du danach über den Icefield Parkway weiter in Richtung Süden nach Lake Louise fährst.  

Mein Tipp: Pine Bungalows  

Ich habe in Jasper in den Pine Bungalows übernachtet,  gemütliche, rustikale Hütten im Pinienwald, in toller Lage direkt am Fluss. Gutes Preis-/Leistungsverhältnis. 

Infos & Preise ᐅᐅᐅ

Günstig: HI Hostel 

Das sehr saubere Hostel hat auch Privatzimmer, wahlweise mit privatem oder mit Gemeinschaftsbad. Infos & Preise ᐅᐅᐅ

Komfort: Overlander Mountain Lodge 

Eine komfortable Lodge im Blockhaus Stil, mit toller Panorama Terrasse, ist die Overlander Mountain Lodge.

Infos & Preise ᐅᐅᐅ

Für Genießer: Fairmont Jasper Park Lodge  

Wenn Du Dir etwas Besonderes gönnen möchtest, ist die Faimont Jasper Park Lodge, ein Luxus Resort in wunderschöner Lage, die beste Wahl. Infos & Preise ᐅᐅᐅ

 Geschichte [n] 

Der Jasper National Park ist mit fast 11.000 qkm Fläche der größte Nationalpark Kanadas. An der Stelle des heutigen Ortes Jasper, wurde im frühen 19. Jahrhundert ein kleiner Handelsposten gegründet, der den Pelzhandel, der in den Wäldern der Region erlegten Tiere, organisierte. Benannt wurde der Ort später nach Jasper Hawes, der den Handelsposten für die North West Company aufbaute und lange betrieb.

Der Jasper National Park wurde erst im Jahr 1907 gegründet - viel später als der bekanntere Banff Nationalpark weiter im Süden der kanadischen Rocky Mountains. Erst 1930  erhielt er, mit der Verabschiedung des National Parks Act, den offiziellen Status eines Nationalparks.

Zusammen mit drei anderen Parks wurde der Jasper National Park 1984 in den Kreis des UNESCO Welterbes aufgenommen.  Heute besuchen jedes Jahr mehr als zwei Millionen Gäste den Jasper National Park, er gehört damit zu den beliebtesten Parks in Kanada.

Der höchste Punkt im Jasper National Park, und gleichzeitig in ganz Alberta, ist mit 3.747 Metern der Mount Columbia. Er liegt an der Grenze zwischen Alberta und British Columbia, am nördlichen Rand des Columbia Icefield. 

  Klima, Wetter  

Der Jasper National Park ist prinzipiell zu allen Jahreszeiten eine Reise wert. Viele Kanadier und US-Amerikaner kommen besonders gerne im Winter zum Skifahren. Zum Entdecken der Natur und zum Wandern, ist jedoch der Sommer die beste Reisezeit für den Jasper National Park. 

Noch bis Mitte Mai kann es hier zu heftigen Schneefällen kommen. Wichtige Straßen sind dann noch gesperrt und einige interessante Wanderungen noch nicht möglich. Sogar Anfang Juni ist zum Beispiel der Zugang zum Mount Edith Cavell oft noch nicht geöffnet. 

Während der Sommerferien, im Juli und August, ist es im Park sehr voll. Die Preise der Unterkünfte im Jasper National Park sind dann sehr hoch und Du solltest frühzeitig buchen. 

Gegen Ende September beginnt dann in den höheren Lagen schon wieder der Winter und es kann zu ersten Schneefällen kommen. Einige Straßen und Wanderwege werden bereits wieder geschlossen.

Aus diesen Gründen sind die zweite Juni Hälfte und die erste September Hälfte die aus meiner Sicht beste Reisezeit für den Jasper National Park.